Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung
Zusammensetzung der Kosten für eine Berufsunfähig- keitsversicherung
Bis der Beitrag für eine Berufsunfähig- keitsversicherung berechnet werden kann, muss zunächst eine Analyse des abzusichernden Risikos vorgenommen werden. Das umfasst das für den ausgeübten Beruf spezifische Risiko ebenso, wie es das gewünschte Leistungsspektrum für die gewünschte Versicherung beinhaltet. Zu den beiden genannten Faktoren kommt das persönliche oder individuelle Risiko. Aus der Summe der Risiken berechnet der Versicherer die Prämie. Dabei versucht er abzuschätzen, welche Kosten bei Eintritt des Versicherungsfalls auf ihn zukommen werden. Das hängt in starkem Maße von den Leistungshöhen und -umfängen ab. Im Allgemeinen sind die erhobenen Beiträge oberhalb von Beiträgen für Unfallversicherungen anzusiedeln. Das abgedeckte Risiko und der Grad der aus der Berufsunfähigkeitsversicherung erwachsenden Versorgung sind jedoch nicht miteinander vergleichbar. Besonders gefährlich wäre die Annahme, eine Unfallversicherung reiche als Ersatz für die Berufsunfähigkeitsversicherung aus.
Persönliche Faktoren bestimmen das Risiko mit
Neben der Höhe der zu schließenden Versorgungslücke beim Ausfall des bisherigen Einkommens und dem vereinbarten Versicherungsumfang, kommen persönliche Faktoren eventuell als Risiko hinzu. Neben dem ausgeübten Beruf spielt das Eintrittsalter eine entscheidende Rolle. Besondere Bedeutung können hier Vorerkrankungen oder erblich bedingte Risiken haben. Als Beispiel könnten hier etwa Diabetes oder Multiple Sklerose dienen. Eine weitere Rolle spielt der aktuelle Gesundheitszustand. Starkes Übergewicht, chronischer Bluthochdruck oder starkes Rauchen haben Einfluss auf die Prämiengestaltung.
Früher Einstieg in die Berufsunfähigkeitsversicherung
Da Erkrankungen oder Schicksalsschläge in jedem Lebensalter auftreten können, ist eine frühzeitige Absicherung gegen Berufsunfähigkeit sinnvoll. je geringer das Eintrittsalter bei Versicherungsbeginn ist, desto moderater fällt die erhobene Versicherungsprämie aus. Viele Gesellschaften bieten Berufsanfängern Sonderkonditionen. Fachleute raten zu einem sorgfältigen Vergleich mehrerer Tarife, um die flexibelsten und passendsten Angebote von den nicht brauchbaren zu trennen. Berufsanfänger sollten sich unbedingt mit einem Experten an die Prüfung begeben, da es viele Haken und Ösen in den Konditionen geben kann.
Die Versorgungslücke durch die Rente aus der Berufsunfähigkeitsversicherung schließen
Die Höhe der Rente wird im Regelfall mit 75% des Einkommens angestrebt. Da sich das Einkommen im Laufe der Jahre stark verändern kann, versucht man das Einkommen für ein Lebensalter von 45 Jahren als Bezugsgröße zu nehmen. Klug beraten ist jeder Versicherungsnehmer, wenn er bei Berufswechsel oder abweichender Einkommensentwicklung jeweils eine Anpassung der Versicherungssumme vornimmt. Zu diesem Zweck empfiehlt sich die Aufnahme einer entsprechenden Klausel in den Vertragstext, wenn sie nicht ohnehin als Standard vorgesehen ist.
Ihre Angaben zur Gesundheit müssen wahrheitsgemäß sein
Unweigerlich müssen Versicherungsnehmer zu Beginn der Versicherung Angaben über den eigenen Gesundheitszustand machen. Dabei ist auch jede Frage nach Vorerkrankungen und erblichen Veranlagungen wichtig. Wenn es später zu einem Versicherungsfall kommt, werden diese Angaben erneut geprüft. Sollte der Versicherer Unstimmigkeiten oder gar falsche Angaben entdecken und nachweisen, wird er sich ohne Frage aus der Leistungspflicht zurückziehen. Dazu ist er gesetzlich berechtigt und in den allgemeinen Geschäftsbedingungen sind einschlägige Klauseln dazu enthalten. Wahrheitsgemäße und vollständige Angaben sind daher Pflicht.
Ausschlüsse vom Versicherungsumfang
Viele Versicherungsgesellschaften möchten bestimmte Erkrankungen von der Versicherung gegen Berufsunfähigkeit ausschließen. Oft sind das die vorhandenen Vorerkrankungen oder erblich veranlagte mögliche Erkrankungen für die Zukunft. In Einzelfällen können durch Risikozuschläge zur Prämie solche Erkrankungen trotzdem mitversichert werden. Gute Versicherungen haben wenige Ausschlüsse und lassen mit sich reden, wenn es um die Einbeziehung vorhandener Erkrankungen geht.
Dauer und Laufzeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung
Im Grundsatz raten die Experten zu langer Dauer und Laufzeit. Mit der Vertragsdauer wird der Zeitpunkt festgelegt, bis zu welchem die Berufsunfähigkeit eingetreten sein muss, damit die Versicherung greift. Zum Beispiel das 55. oder 60. Lebensjahr. Mit der Laufzeit wird der Zeitraum bestimmt, bis zu welchem Stichdatum die vereinbarte Rente gezahlt werden muss. Also zum Beispiel das 65. oder 67 Lebensjahr, zu welchem im Normalfall in die Altersrente eingetreten wird. Eine kompetente Beratung ist bei den langen zu betrachtenden Zeiträumen vor allem für jüngere Versicherungsnehmer wichtig.
Möglichkeit der Nachversicherung unbedingt einbauen
Die Berufsunfähigkeitsversicherung kann ein flexibler Begleiter für mehrere Jahrzehnte sein, wenn sie gut gestaltet ist. Eine individuell angepasste Versicherung gegen Berufsunfähigkeit bietet daher die Möglichkeit der Veränderung, wenn sich die persönlichen Verhältnisse entscheidend ändern. Solche Veränderungen treten im Laufe eines Lebens häufig durch Eheschließung, Geburt von Kindern, Berufswechsel, Scheidungen oder Todesfälle auf. Vor allem die Erweiterung des Versicherungsschutzes durch eine Nachversicherungsgarantie für solche Fälle führt zu Veränderungen der Prämie. Verfügt der Vertrag über eine Nachversicherungsgarantie, so entfällt die obligatorische Gesundheitsprüfung für den Versicherungsnehmer.